Núria Sardá

Seit 1962 entwirft ANDRES SARDA Dessous & Bademode. Die Marke aus Barcelona steht für eine verführerische und ausgesprochen mediterrane Ausstrahlung. Kollaborationen mit Rossy de Palma und Swarovski u.a. sind Beispiele für eine beflügelnde Verbindung mit kreativen Talenten. Auch internationale Künstlerinnen wie Lady Gaga und Shakira wurden in Mode von ANDRES SARDA gespottet. Lorena Lareo hat mit Núria Sardá, Creative Director des Brands, gesprochen, um mehr über den Brand zu erfahren.

Ist es schwierig, eine Marke wie Andrés Sardá, auf hohem Niveau zu halten?
Es ist vor allem jetzt eine Challenge und wir sprechen nicht von den Folgen der Pandemie. Themen wie Kommunikation, Vertrieb und Verkauf haben sich in letzter Zeit durch die Weltgeschehnisse in einer rasanten Geschwindigkeit geändert. Bei all diesen Veränderungen muss ein Unternehmen aufmerksam bleiben.

Wo liegen die Schwierigkeiten?
Ich denke es sind nicht Schwierigkeiten, eher Herausforderungen v.a. im Bereich Vertrieb und Kommunikation. Die Pandemie hat den Onlinevertrieb enorm verändert und gestärkt. Aber auch die Kommunikation hat Veränderungen erfahren, v.a. online und auf Socialmedia. Die grösste Herausforderung besteht darin, uns nicht nur richtig zu positionieren, sondern auch unsere traditionellen Kunden zu halten und sie auch im neuen System zu integrieren. Zudem müssen wir die Marke für die neuen Generationen weiterhin attraktiv halten. Das ist der Schlüssel zum Überleben eines Unternehmens. Wir müssen sicherstellen, dass alle auf den Zug des Wandels aufspringen.

Wie würdest du die "MUJER SARDÁ" von heute definieren?
Erst vor ein paar Tagen haben wir im Team darüber gesprochen. Darüber, wie vielfältig die «Sardá-Frau» ist, welche bei uns einkauft. Sie ist auf sozialer Ebene und im Beruf den sie ausübt vielfältig. Was sie jedoch alle gemeinsam haben, ist die Vorliebe für Mode, die Wertschätzung von Qualität und die Liebe zum Detail. Es ist klar, dass die «Sardá-Frau» Unterwäsche schätzt. Sie hat ein Gespür dafür was ihr steht und gefällt. Intime Dessous sind für sie beim Anziehen genauso wichtig wie ein Kleid, oder ein Paar gute Schuhe. Jemand hat mir einmal gesagt, dass die Unterwäsche für bestimmte Frauen vielleicht das wichtigste Teil ihrer Garderobe ist. Es ist nicht nur das erste Kleidungsstück an der Haut, sondern auch das näheste Kleidungsstück zur Seele.

Denkst Du das Gleiche?
Absolut! Nun ja, es ist etwas, das einem ein gutes Gefühl gibt und einen Nervenkitzel auslöst, wie wenn man zum Friseur geht oder sein Lieblingsparfüm aufträgt. Dieses Wohlbefinden ist sehr wichtig. Ausserdem muss gesagt werden, dass die Art und Weise, wie man sich kleidet, dafür sorgt, dass die Kleidung auf die eine oder andere Weise zu jemandem passt. Als mein Vater die Marke gegründet hatte, hatte die Intimwäsche fast eine orthopädische Funktion (Núria lacht). Aber mein Vater wollte von Anfang an Fantasie und Kreativität einbringen und der Frau etwas bieten, was sie wirklich tragen möchte.

Wie viel von dir steckt in jeder Kollektion?
Ich denke viel, aber nicht nur von mir, sondern auch vom gesamten Team. Sie legen viel Liebe in die Auswahl der Materialien für jedes Kleidungsstück. Damit die Person, welche es trägt, sich schön und wohl fühlt. Das alles gelingt nur mit viel Liebe und Hingabe.

Wie wichtig ist es für dich, in jeder Kollektion weiterhin die Essenz deines Vaters zu vermitteln?
Das ist sehr wichtig. Ich denke, dass es uns letzten Endes darum geht, uns vom Rest abzuheben. Wir haben das Ziel, dass unsere Kleidungsstücke erkannt werden, ohne dass man dabei auf das Etikett schauen muss. Mein Vater hatte dafür eine grosse Gabe. Es war sein Traum, den er sich auch verwirklicht hat.

Kann man sagen, dass die neue Kollektion die Freiheit feiert, welche wir nach Covid wieder erhalten haben?
Absolut! Aber ich muss sagen, dass wir generell versuchen, dies in jeder Kollektion zu vermitteln. Optimismus, Freude und Freiheit. Aber auch dieser «Cocooning-Moment», welchen man geniessen darf, obwohl die Welt kompliziert ist.